Freitag, 14. November 2008

Links rechts links rechts

Wenn ein Linker denkt
dass ein Linker
bloss weil er links ist
besser ist als ein Rechter
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon wieder rechts ist
Wenn ein Rechter denkt
dass ein Rechter
bloss weil er rechts ist
besser ist als ein Linker
dann ist er so selbstgerecht
dass er schon rechtsradikal ist

Und weil ich
gegen die Rechten
und Rechtsradiakeln bin
bin ich gegen Linke
die denken
dass sie besser sind
als die Rechten
Und weil ich gegen sie bin
denke ich manchmal
ich habe ein Recht zu denken
dass ich doch besser bin als sie

Erich Fried, Godfather der Nachdenklichkeit und es Wortspieles, verfolgter Jude, logischerweise bekennender Linker, hat dieses Gedicht geschrieben.

Ich habe es aus dem Grund aus den tiefen meiner Bücherregale gesucht, weil mich die momentane politische Lage in Kärnten nach dem Tod unseres Landeshauptmannes nachdenklich stimmt.

Man muss mehr denn je aufpassen, ob man ausspricht, dass einem sein Ableben leid tut und traurig stimmt. Von irgendeiner Seite kommt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein lautstarkes "Schon wieder a Rechtsradikale unterwegs".

Das Erbärmliche an der Sache ist, dass sich genau jene meist der üblichen Klischees bedienen, welche sich keine Sekunde ihres Lebens genauer mit dem Thema "Jörg Haider" beschäftigt haben. Kronenzeitung lesen zähle ich hierbei NICHT als Weiterbildung, man verzeihe mir.

Mir sind extreme Rechte mittlerweile weniger zuwider als extreme Linke. Gibt mir als liberal denkenden Menschen enorme Grübelphasen auf, wenn ich ganz ehrlich bin.

In Esoterikkreisen wird in scheinbar unlösbaren Fällen ganz gerne die Phrase "nicht entweder oder, sondern sowohl als auch" gepredigt. Das kann ich so nicht mehr unterschreiben.

Funktioniert ein unvoreingenommenes Gespräch nicht mehr? Geht es wirklich nicht, vorurteilsfrei miteinander zu reden?

Anscheinend nicht und wir brauchen scheinbar tatsächlich entweder einen dritten Weltkrieg oder einen totalen Wirtschaftscrash, damit kommunizieren und reden wieder möglich wird, wir uns unserer selbst besinnen und Gemeinschaft wieder wichtig wird.

Montag, 10. November 2008

Homophobie?!

Es ist immer wieder interessant, dass gerade Männer, welche sich selber die Beine rasieren und das Wort "metrosexuell" mit ihrem Auftreten ganz und gar beschreiben, selber scheinbar ein Problem mit schwulen oder bisexuellen Männern haben.
Genau das hab ich am Wochenende bei einem Gespräch wieder festgestellt.

Kann es sein, dass diese selber gerne mal einen Mann poppen würden, sich aber nicht trauen?

Irgendwie nervt mich diese Klassifizierung der sexuellen Identität mittlerweile bis zum Exzess. Im Wassermannzeitalter sind Werte wie Familie, Toleranz, Treue und dergleichen ohnehin nichts mehr als leere Phrasendrescherei.

In ist wer anders ist.
Ist man nicht anders (oder gesteht es sich noch nicht ein), hackt man eben auf "die Anderen" ein.

Mein Gott, was würde ich für diese Probleme geben.

Genau das schreibt eine, welche (Originalzitat eines Bekannten) "eine abartige Drecksau ist, welcher Liebe machen auf einer Blumenwiese nicht reicht".

Hab ich eine Identitätskrise, weil ich diesem Thema soviel Beachtung schenke, dass mir sogar ein Blogentry in den Fingerspitzen kribbelt? ;-)

Donnerstag, 6. November 2008

So, da bin ich also wieder...

Ursprünglich war ich überzeugte Livejournalerin. Viele Jahre habe ich auf der "Mutter aller Blogs" gepostet, mein, und das Leben anderer Menschen kritisch unter die Lupe genommen, geblödelt und nette Leute kennen gelernt, einfach nur gelesen.

Seit heute weiß ich dank Eric ( http://www.eric-steiner.at ), dass mir das Schreiben - nicht nur für den eigenen Gebrauch - extrem abgegangen ist. Also das Ganze von vorne. :-)

Die Cyberwelt hat mich wieder. Ängstigt euch ob meiner Gedankenfucks. ;o)